Wie die Zeit vergeht,
der Schmerz aber besteht.
Wie das Leben sich dreht;
wie die Trauer nicht vergeht.
Du warst so groß im Leben
und hattest noch so viel zu geben.
Das Schicksal hatte einen anderen Plan.
Der Tod klopfte viel zu früh bei dir an.
Mit seinen Schwingen trug er dich fort
an einen uns fremden Ort.
Wann werden wir uns wiedersehen?
Wie viel Zeit wird noch vergehen?
Liebes Schwesterherz!
Du fehlst! Jetzt, wo ich ein paar Minuten Zeit für mich habe, fließen die Tränen, unaufhaltsam, immerfort. Wie kann es sein, dass zwei Jahre vergangen sind, als ich dich das letzte Mal gesehen habe? Ich habe deine kalten Hände gehalten, dein starres Gesicht betrachtet und Trost gefunden, als ich dein noch warmes Herz sanft berührt habe.
Zwei Jahre später habe ich dieses Bild noch immer im Kopf, wie du dort in diesem Zimmer, in diesem Bett liegst. Der Tod hat dich von uns getrennt, doch in unsere Herzen konnte er nicht dringen. Dort lebst du noch immer mit all deiner Kraft und Stärke, die du dein Leben lang ausgestrahlt hast. Ich bin so stolz auf dich! Auf das, was du geschafft hast, auf das, wie du deine letzten Tage würdevoll gelebt hast. Vieles war nicht mehr möglich, wird nie wieder möglich sein. Diese Tatsache schmerzt zutiefst. Was bleibt, ist, dass ich auf das zurückblicke, was an Gutem gelungen ist, trotz Krankheit, trotz Schmerzen.
Wenn sich das Leben auf das reduziert, was wirklich wichtig ist, klärt sich unser Blick. Diese Klarheit trage ich noch immer in mir. Dafür danke ich dir!